21. Februar | Egoismus

“Egoismus” ist, wenn jemand ausschließlich in seinem eigenen Namen und für seine eigenen Interessen handelt und denkt. Wenn wir in der Karriereleiter wachsen wollen, werden wir manchmal egoistisch. Wir wollen es bequemer. Wir wollen mehr Zeit, Geld, Status, materielle Güte oder bessere Aufgaben. Ein stückweit ist unser Egoismus unser Antrieb zum Wachstum.

Manche von uns verfolgen dabei eine andere Form von Egoismus. Den Egoismus von multidimensionalem Denken. Sie leben ihren Egoismus so aus um höhere gesellschaftliche Zustände herbeizuführen. Mehr Luxus, mehr Wohl, mehr Gesundheit, mehr Zeit für unsere Kinder und Verwandten.

Wenn wir aber dabei die Welt um uns herum unbeachtet lassen, die Ellbogen zu weit ausgefahren haben, dann erzeugen wir in unserem Umfeld ein großes Leid. Wir können nicht einfach auf den Gefühlen, Zielen, Wünschen und Bedürfnisse anderer Menschen um uns herumtrampeln.

„Wachstum zum Wohle aller.“ ist der Leitsatz zur Überwindung von Egoismus.

Wenn wir das beginnen zu leben, dann denken wir plötzlich nicht mehr nur für uns, sondern für unser komplettes Umfeld. Wir beginnen bessere Fragen zu stellen. Wir beginnen besser zuzuhören. Wir beginnen mehr zu sehen und zu schätzen.

Wir beginnen vielleicht Strukturen, Prozesse, Methoden und Ansätze zu finden die nicht nur für uns dienlich sind, sondern eben auch für unsere Kollegen und Chefs die schon da sind, neue Kollegen die noch kommen werden, für unsere Familienmitglieder, Freunde und Bekannte.

„Wachst zum Wohler oder Nutzen aller.“ ist eine Lebensform die zugleich unser Ego unmittelbar in die Knie zwingt. Das zu leben führt uns in die Heilung. Unser Ego darf sein, beachtet, gesehen, gehört und geschätzt werden – die anderen aber eben auch.

Patrick Koglin, Kassel, 21. Februar 2021