Narzissmus oder Liebe? Wie kannst du ausbeuterisches Verhalten schnell und einfach erkennen ohne dich selbst zu verlieren

Egal ob im beruflichen oder privaten Umfeld: ich glaube wir können immer wählen. So wie mit diesem Beitrag. Wir können wählen was uns interessiert und worauf wir unseren Fokus richten wollen: Über was möchtest du mehr erfahren?

  • Angst, Narzissmus und ausbeuterisches Verhalten oder
  • Liebe, Selbstliebe und fürsorgliches Verhalten?

3 Tipps für mehr Selbstfürsorge

Worauf wir unsere Aufmerksamkeit lenken, davon erhalten wir meistens mehr im Leben – vorausgesetzt das uns die eigenen Schattenthemen nicht hinterlinks einholen und unterbewusst sabotieren. Das passiert in der Regel wenn wir noch sehr unbewusst unterwegs sind und wenig Persönlichkeits- oder Führungskräfteentwicklung genossen haben.

Meine Empfehlung dazu: youtube-Schattenimpulse von Patrick Koglin

Gleichzeitig können wir natürlich immer entscheiden ob wir gehen, bleiben, etwas an den Umständen oder an uns selbst verändern. Aber Vorsicht: Auf die meisten Umstände haben wir wenig Einfluss: Politik, Arbeitgeber, Unternehmen, Gesetze, andere Familienstrukturen und Co. – aber manchmal ist es einen Versuch wert.

In unserem eigenen privaten Bereich hingegen können wir viel selbst beeinflussen.

In sämtlichen Fällen hilft oftmals nach Gelassenheit und Klarheit nach dem bekannten Spruch zu fragen:

Gott gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Gelassenheitsgebet, https://de.wikipedia.org/wiki/Gelassenheitsgebet

In diesem Artikel soll es hingegen verstärkt darum gehen narzistisches Verhalten besser zu erkennen um besser in die Selbstliebe und eigene Achtsamkeit zu gehen.

Wie eingangs angedeutet: Wir können immer wählen. Jeder von uns. Das sollten wir auch tun und unser Leben in die Hand nehmen. Leider kann das schwerfallen, da das Thema „Narzissmus im Berufs- oder Familienleben“ wahrscheinlich eines komplexesten Gebiete ist.

Die meisten Definitionen über narzistisches und toxisches Beziehungsverhalten sind meines Erachtens völlig abgehoben und teilweise realitätsfern. Natürlich gibt es ICD-Diagnoseschlüssel und alle möglichen Blogartikel. Aber wie können wir narzistisches ausbeuterisches Verhalten „auf der Straße“ und in der Praxis wirklich schnell erkennen?

Hier kommen 3 wesentliche Punkte um Narzissmus – also schädigendes ausbeuterisches Verhalten anderer zu erkennen damit du für dich stärker in deiner Selbstfürsorge wachsen kannst.

Ich führe narzistisches SEIN, Handeln und Denken inzwischen auf 3 wesentliche Komponenten zurück:

1. Mißverstehen, bewusst oder unbewusst

Andere Menschen nicht verstehen oder die menschlichen Aspekte sehen: Narzisten scheinen weder menschliche Gedanken, Emotionen oder persönliche Grundbedürfnisse wie Nähe, Aufmerksamkeit, Freundlichkeit, Sicherheit, Verständnis, Zuneigung und die Unterschiede jeder Person verstehen oder sehen zu wollen.

Auch wenn sie es anstreben oder nach außen hin so wirken lassen wollen, dann haben sie wahrscheinlich tief in ihrem inneren einfach keinen Zugang zu anderen Menschen, Gefühlen und Emotionen. Sie haben oftmals keine Verbindung zu sich, eigenen Bedürfnissen oder Gefühlen und damit fällt es ihnen ebenso schwer andere zu verstehen.

Der Narzist geht beispielsweise davon aus das jeder Mensch alleine leben können muss. Er hat oder kein Verständnis für die Bedürfnisse wie Nähe, Zugehörigkeit, Austausch und gemeinsames Wachstum.

Aber vorsicht für Empathen: Andere zu fühlen oder zu verstehen meint nicht automatisch alles zu akzeptieren. Man kann auch verstehen ohne zu akzeptieren. Der Narzist begreift aber gar keine andere Meinung, Emotion oder Haltung – weil er wenig fühlt.

Menschen aussaugen, manipulieren und ständig mehr NEHMEN als GEBEN: Narzistische Persönlichkeiten haben wahrscheinlich einfach wenig Fein- oder Mitgefühl. Vielleicht fehlt der Sinn für Moral und Ethik.

2. Mehr Nehmen als Geben

Menschen aussaugen, manipulieren und ständig mehr NEHMEN als GEBEN: Narzistische Persönlichkeiten haben wahrscheinlich einfach wenig Fein- oder Mitgefühl. Vielleicht fehlt ihnen der Sinn für Moral, Ökologie, systemische Ökononmie und/oder Ethik.

Sie schaden mit ihrem Verhalten oft anderen, weil sie Grenzen ignorieren, übersehen oder nicht weitreichend denken. Das passiert vermutlich nicht bewusst, sondern sie nehmen sie einfach nicht wahr. Ihnen fehlt vermutlich einfach der weitreichende Blick für Systeme, Ökonomie und Ökologie.

Auch gruppendynamische Prozesse setzen sie im Zweifel für ihren größten eigenen Vorteil und Gewinnmaximierung ein.

Also vorsicht in der Umkehr auch zu viel zu GEBEN kann schädlich sein, nämlich für dich selbst. Selbstfürsorge heißt darauf zu achten was du für dein Geben bekommst. Welche Leistungen bekommst du zurück? Werden Versprechen eingehalten? Fließt etwas zurück? Bekommst du das was kommuniziert war?

3. Fehlendes Interesse und Mangel an Wertschätzung

Wenig Interesse für andere und kaum Wertschätzung: Du kannst einem Narzisten in einer schwierigen Situation erzählen wie schlecht es dir geht, andeuten das du vielleicht Hilfe benötigst und er beginnt schließlich davon zu erzählen was er selbst schon alles schlimmes erlebt oder tolles geleistet hat hat. Vermutlich führt er anschließend einen minutenlangen Monolog. Es kann auch passieren das er dich fragt wie es dir geht ohne die Antwort abzuwarten.

Narzisten können gleichzeitig schroffe Kritiker und sehr engagierte Perfektionisten sein. Der Blick für das Schöne an anderen, das Positive in einzelnen Momenten und alles was im Jetzt präsent ist scheint ihnen möglicherweise zu fehlen. Sie sind eher erfüllt von Gefühlen wie Eifersucht, Neid und Stolz.

Wenn sie Wertschätzung geben, dann häufig um im Anschluss daran einen Vorteil zu ergattern. Bedingungslose Wertschätzung und Dankbarkeit ist ihnen möglicherweise fremd oder ungewohnt.

Auch Gefühle von Dankbarkeit, Freude und Verzeihung scheinen eine untergeordnete Rolle zu spielen. Die Worte „Danke“, „Bitte“ und „Entschuldigung“ könnte den persönlichen Stolz verletzen.

Wichtig bei diesen Punkten ist, das wir alle zu dieser Art von Verhalten neigen können. Die einen in bestimmten Lebensphasen mehr die anderen weniger. Bei den meisten Menschen pendelt sich das in der Regel über die Zeit ausgewogen ein.

Der Narzist hingegen schwingt die meiste Zeit in einer ausbeuterischen Energie und kann sich nur schwer in andere hineinversetzen oder andere Werte akzeptieren. Manchmal ist das auch seine bewusste und gezielte Entscheidung um andere noch stärker auszugrenzen oder ihren Mangel Selbstbewusstsein oder eigenen Unzulänglichkeiten zu verstecken.

Vielleicht fällt es mit diesen 3 Punkten leichter ausbeuterisches narzistisches Verhalten zu erkennen um damit die eigene Achtsamkeit und den Fokus für mehr Selbstfürsorge zu steigern.

Der größte und wichtigste Punkt: Ein Narzist akzeptiert in der Regel nur sehr schwer ein „Nein“. Auch persönliche Abgrenzung und das Thema der Selbstfürsorge können für große Ablehnung sorgen. Er versteht es meistens einfach nicht und empfindet Abgrenzung viel mehr als unterwerfende Schwäche. Ein simples „Nein“ kann bei ihm große Anflüge von Groll und impulsivem Verhalten erzeugen.

Damit viele gute Erkenntnisse, bessere Beziehungen und noch bessere Selbstfürsorge.

Viel Erfolg und liebe Grüße aus Kassel

Patrick Koglin

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