⚖️ Wenn die andere Person keine Sicherheit gibt – Wie man damit umgehen kann

In Beziehungen, Freundschaften oder Partnerschaften kann es passieren, dass eine Seite Unsicherheit erzeugt oder nicht bereit ist, emotionale Sicherheit zu geben. Dieses Verhalten kann stark verunsichern, das Vertrauen beeinträchtigen und langfristig die Stabilität der Beziehung gefährden.


1. Die psychologischen Hintergründe

  1. Bindungsstil
    • Personen mit vermeidendem oder unsicherem Bindungsstil haben oft Schwierigkeiten, emotionale Nähe zuzulassen.
    • Das Bedürfnis nach Distanz kann aus Vergangenheitserfahrungen, Unsicherheiten oder Traumataresultieren.
  2. Mangelnde emotionale Reife oder Reflexion
    • Manche Menschen erkennen ihre Verantwortung für Nähe und Sicherheit nicht oder wissen nicht, wie sie sie geben sollen.
  3. Selbstschutz und Komfortzone
    • Für manche ist emotionale Transparenz schlicht zu anstrengend oder sie vermeiden Konflikte, indem sie sich zurückziehen oder ausweichen.

2. Auswirkungen auf den Partner

  • Unsicherheit und Frust
    • Wer konstant auf Klarheit und Nähe wartet, fühlt sich abgelehnt und verunsichert.
  • Verlust von Selbstwertgefühl
    • Dauerhafte Unklarheit kann dazu führen, dass man beginnt, die eigene Wahrnehmung und Bedürfnisse zu hinterfragen.
  • Dynamik der Abhängigkeit
    • Wer auf Bestätigung wartet, kann emotional abhängig werden, was die Situation verschärft.

3. Handlungsmöglichkeiten

  1. Eigene Bedürfnisse klar definieren
    • Frage dich: Welche Sicherheit brauche ich wirklich, um mich wohlzufühlen?
    • Schreibe diese Bedürfnisse auf, um klar zu erkennen, was nicht verhandelbar ist.
  2. Kommunikation und Grenzen
    • Formuliere deine Erwartungen offen, aber wertschätzend:
      „Mir ist emotionale Klarheit sehr wichtig. Ich brauche Sicherheit, um mich wohlzufühlen.“
    • Wenn die andere Person nicht bereit ist, diese Sicherheit zu geben, muss das respektiert werden, ohne sich selbst kleinzumachen.
  3. Emotionale Distanz wahren
    • Reduziere emotionale Investition, um eigenes Wohlbefinden zu schützen.
    • Akzeptiere, dass du die Gefühle oder das Verhalten des anderen nicht kontrollieren kannst.
  4. Reflexion der Beziehung
    • Prüfe, ob die Beziehung langfristig deinen Bedürfnissen entspricht.
    • Es ist legitim, Abstand zu nehmen oder die Beziehung zu beenden, wenn grundlegende Sicherheit dauerhaft fehlt.

4. Psychologische Erkenntnis

  • Sicherheit in einer Beziehung kann nur entstehen, wenn beide Partner bereit sind, Verantwortung für Nähe, Klarheit und Vertrauen zu übernehmen.
  • Wer konstant versucht, dies einseitig herzustellen, gerät in eine Dynamik der emotionalen Belastung und Abhängigkeit.

5. Fazit

Wenn die andere Person nicht bereit ist, emotionale Sicherheit zu geben:

  • Reflektiere deine eigenen Bedürfnisse und Grenzen
  • Kommuniziere klar, was du brauchst
  • Schütze deine emotionale Stabilität, auch durch Abstand oder Loslassen

Die Verantwortung für emotionale Sicherheit liegt immer auch beim Partner, nicht nur bei dir. Selbstschutz ist kein Egoismus – sondern psychologische Selbstfürsorge.


💡 Coaching-Hinweis

In meinem Coaching unterstütze ich Männer dabei,

  • eigene Bedürfnisse zu erkennen und zu artikulieren
  • Grenzen klar zu setzen, ohne Schuldgefühle
  • emotionale Stabilität zu stärken, auch wenn die andere Seite nicht kooperiert

So schützt man die eigene Energie, bleibt handlungsfähig und erkennt, wann Loslassen die gesündeste Option ist.

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