„Ich habe hier meinen Flirt – der macht, wie ich das will“

Wie du dieses Verhalten verstehst und verarbeitest

Es ist ein Satz, der wie ein Schlag ins Herz wirken kann. Plötzlich wird klar: Die Person, die man liebt, hat sich einem Flirt oder einer lockeren Begegnung zugewandt, scheinbar ohne Rücksicht auf deine Gefühle. Dieser Moment kann Schmerz, Wut und Enttäuschung auslösen. Psychologisch betrachtet ist es jedoch möglich, zu verstehen, warum Menschen so handeln, und dabei den eigenen Selbstwert zu bewahren.


1. Die Psychologie hinter „mein Flirt macht, wie ich will“

Wenn jemand in einer Beziehung oder nach einer Beziehung sagt: „Ich habe hier meinen Flirt, der macht, wie ich das will“, spiegelt das oft Bindungsvermeidungsverhalten wider:

  • Kontrolle und Freiheit: Die Person möchte ihre Autonomie betonen und sich nicht auf die Bedürfnisse des Partners einstellen.
  • Flucht vor Intimität: Nähe erzeugt Verletzlichkeit, Verpflichtung und emotionale Arbeit – wer das vermeiden möchte, sucht Leichtigkeit.
  • Kurzfristige Bestätigung: Ein Flirt befriedigt unmittelbare Bedürfnisse nach Aufmerksamkeit und Anerkennung, ohne langfristige Bindung.

Kurz: Dieses Verhalten ist weniger ein Spiegel deines Werts, sondern Ausdruck der eigenen inneren Muster und Ängste der anderen Person.


2. Warum es emotional schmerzt

Es ist völlig normal, dass du Schmerz empfindest. Die psychologische Erklärung:

  • Gefühl der Ablehnung: Dein Einsatz, deine Nähe und Investition werden scheinbar entwertet.
  • Verlust der Kontrolle: Plötzlich ist eine Beziehungssituation nicht mehr vorhersehbar – Unsicherheit entsteht.
  • Selbstzweifel: Es taucht die Frage auf, ob du „nicht genug“ warst.

Carl Jung sagte: „Wer nach außen schaut, träumt; wer nach innen schaut, erwacht.“ Schmerz entsteht oft nicht nur durch das Verhalten des anderen, sondern durch die Art, wie wir es innerlich verarbeiten.


3. Wie du den Schmerz verarbeitest

  1. Akzeptiere deine Gefühle: Trauer, Wut, Enttäuschung – sie sind normal und berechtigt.
  2. Trenne Verhalten von Selbstwert: Die Entscheidung der anderen Person reflektiert ihre Bindungsfähigkeit, nicht deinen Wert.
  3. Reflektiere Bindungsmuster: Welche Bedürfnisse in dir wurden getriggert? Was wünschst du dir wirklich in einer Beziehung?
  4. Distanz schaffen: Reduziere Kontakt, beobachte nicht permanent den Flirt, um emotionale Trigger zu vermeiden.
  5. Selbstbestätigung stärken: Dein Wert entsteht durch deine Integrität, Selbstliebe und Handlungsfähigkeit, nicht durch Bestätigung anderer.

4. Warum manche Menschen lockere Bindungen wählen – und es später bereuen

Bindungsvermeidende Menschen flüchten oft in lockere Kontakte, weil sie Angst vor Nähe oder Konflikten haben. Psychologische Forschung zeigt jedoch:

  • Kurzfristige Leichtigkeit erzeugt langfristige Leere: Die vermeintliche Freiheit täuscht über unerfüllte emotionale Bedürfnisse hinweg.
  • Flucht vor Verantwortung: Oberflächliche Bindungen vermeiden Auseinandersetzung mit eigenen Ängsten – ein Muster, das oft später bereut wird.

Für den Zurückgelassenen kann das beruhigend sein: Die Person, die dich verletzt hat, handelt nicht rational oder fair – sondern aus eigenen inneren Konflikten.


5. Fazit

„Ich habe hier meinen Flirt, der macht, wie ich das will“ ist kein Spiegel deiner Wertigkeit, sondern Ausdruck von Bindungsvermeidung, Kontrollbedürfnis und Angst vor Nähe. Schmerz entsteht durch die emotionale Investition – nicht durch Mangel an Liebe oder Wert.

Indem du deine Gefühle anerkennst, deinen Selbstwert schützt und reflektierst, welche Art von Beziehung du wirklich willst, kannst du loslassen, heilen und bereit werden für echte Nähe.

Du bist nicht verantwortlich für das Verhalten anderer – du bist verantwortlich für deine emotionale Integrität und Selbstliebe.

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