Kündigungen: Verantwortung übernehmen statt Kosten zu sparen

In vielen Unternehmen scheint eine Kündigung heute fast wie ein Klick auf „Löschen“ zu sein: Verträge werden schnell beendet, oft ohne große Konsequenzen für das Unternehmen. Doch was bedeutet das für Mitarbeitende – und für die langfristige Verantwortung von Führungskräften?

Unternehmer und Führungskräfte kommen Ihrer Mitarbeiter-Verantwortung oft nicht nach!

Meiner Ansicht nach müssten Unternehmen bei einer Kündigung mindestens sechs Monate Gehalt weiterzahlen und idealerweise ein komplettes Weiterbildungsprogramm anbieten. Klingt radikal? Vielleicht. Aber schauen wir genauer hin.


1. Kündigungen sind zu einfach geworden

Ob befristet oder unbefristet: Viele Unternehmen beenden Arbeitsverhältnisse, ohne sich der Verantwortung bewusst zu sein, die sie damit übernehmen – oder eben nicht übernehmen.

Für Mitarbeitende bedeutet das existenzielle Unsicherheit.

Für Unternehmen selbst: langfristig ein Verlust an Vertrauen, Motivation und Reputation.

2. Verantwortung statt Kostenminimierung

Kündigungen dürfen nicht nur aus Kostengründen erfolgen. Unternehmen müssen strategisch und menschlich denken:

  • Wo kann ich Mitarbeiter:innen umstrukturieren oder neu einsetzen?
  • Welche Talente kann ich in anderen Bereichen fördern, statt sie zu verlieren?
  • Welche Prozesse können wir wie optimieren?

Wenn ein Unternehmen eine Kündigung ausspricht, sollte es nicht nur das Arbeitsverhältnis beenden – sondern auch Verantwortung für die Folgen übernehmen. Sechs Monate Gehaltsfortzahlung schaffen einen Puffer, um neue Perspektiven zu entwickeln und den Übergang zu gestalten.

3. Weiterbildung als Chance

Ein begleitendes Weiterbildungsprogramm macht den Unterschied. Es geht nicht nur darum, die Mitarbeiter:innen zu „entschädigen“, sondern ihnen echte Perspektiven zu bieten – intern oder extern. So wird Kündigung nicht zur reinen Trennung, sondern zur Chance für Neuorientierung und Wachstum.

Unternehmen machen es sich mit ihrer Hire & Fire – Strategie oft viel zu leicht. Das hat Folgen und Kosten: menschlich als auch finanziell. Auch für den Staat.

4. Langfristiger Nutzen für Unternehmen

Unternehmen, die diesen Ansatz ernst nehmen, profitieren mehrfach:

  • Sie stärken ihr Image als verantwortungsbewusster Arbeitgeber.
  • Sie erhalten loyale ehemalige Mitarbeiter:innen, die positiv über das Unternehmen sprechen.
  • Sie fördern eine Kultur, in der Führungskräfte die Verantwortung für ihre Entscheidungen ernst nehmen – auch wenn es unbequem wird.
  • Sie vermeiden den kurzfristigen Fehler, Talente vorschnell zu verlieren, die an anderer Stelle noch wertvoll eingesetzt werden könnten.

Fazit

Kündigungen müssen nicht nur rechtlich korrekt, sondern auch verantwortungsvoll und strategisch gestaltet werden.

Sechs Monate Gehaltsfortzahlung plus ein Weiterbildungspaket sind kein Luxus, sondern Ausdruck von Professionalität und ethischem Unternehmertum.

Noch wichtiger: Unternehmen sollten immer prüfen, ob Umstrukturierung statt Entlassung möglich ist. Wer das tut, investiert in Menschen – und langfristig in nachhaltigen Erfolg.

Allen beruflichen Neueinsteigern kann ich nur raten eine Kündigungswahrscheinlichkeit mit in ihre Gehaltsverhandlung einzubeziehen. Unbefristete Verträge. die Versprechen von Entscheidern und das Vertrauen in Unternehmen hat in den letzten Jahren sehr gelitten.

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