Kleinreden 🤏🏼 – Warum manche Menschen alles herunterspielen und Preise drücken

Neulich bin ich mehrfach über das Wort „Kleinhalten“ gestolpert und musste erstmal überlegen:

Was bedeutet „Kleinhalten“ eigentlich genau?

Klar, man könnte es mit „herunterspielen“ oder „gering schätzen“ übersetzen.

Im Kern beschreibt „Kleinreden“ das Verhalten, Leistungen, Ideen oder auch Preise anderer bewusst oder unbewusst abzuwerten. Das kann subtil passieren – fast beiläufig – oder aggressiv, um die eigene Position zu stärken.

Psychologisch steckt dahinter oft ein Macht- oder Kontrollbedürfnis. Menschen reden andere aus unterschiedlichen Gründen klein:

  • Unsicherheit: Wer sich selbst nicht stark fühlt, versucht andere zu schwächen, um das eigene Selbstwertgefühl zu stabilisieren.
  • Profitdenken: Gerade im beruflichen Kontext, etwa bei Preisverhandlungen, wird Kleinreden gezielt eingesetzt, um den eigenen Vorteil zu maximieren.
  • Trigger und Herausforderung: Manche Menschen wollen andere bewusst provozieren oder testen, wie sie reagieren.
  • Gewohnheit und positive Absicht: Oft passiert das unbewusst. Derjenige will vielleicht sein eigenes Unternehmen absichern, einen finanziellen Vorteil erzielen oder schlichtweg den eigenen Alltag erleichtern.

Definition: Kleinreden bedeutet, den Wert von Leistungen, Ideen oder Menschen systematisch zu vermindern – bewusst oder unbewusst –, um Kontrolle, Überlegenheit oder persönlichen Vorteil zu erlangen.

Beispiele aus Alltag und Beruf:

  1. Projektteam: Eine Kollegin schlägt eine neue Lösung vor. Statt konstruktiver Diskussion folgt ein Kommentar wie: „Naja, das ist ja ganz nett, aber ob das wirklich etwas bringt…“. Ziel ist, die eigene Idee hervorzuheben oder die andere Person herauszufordern.
  2. Privatleben: Du erzählst von deinem neuen Hobby oder einer persönlichen Leistung. Die Reaktion: „Ach, das ist ja nichts Besonderes.“ Oft unbewusst, vielleicht aus Gewohnheit oder weil der andere gerade selbst gestresst ist.
  3. Preisverhandlung: Ein Kunde sagt: „Ich weiß nicht, ob das wirklich so viel wert ist… Andere machen das für die Hälfte.“ Hier steckt hinter dem Kleinreden die Absicht, das eigene Budget zu schützen.
  4. Alltag: Auf einer Party lobt jemand deine Arbeit, ein anderer kommentiert sofort: „Ja, aber das ist doch Standard.“ Das Kleinreden dient manchmal dazu, sich selbst zu messen oder die eigene Position zu sichern – meist unbewusst.

Mir ist das kürzlich auch passiert und ich wurde darauf angesprochen welche Absicht eine Aussage von mir hatte. Ich habe mir dann eine halbe Stunde Zeit genommen um den Zusammenhang besser zu verstehen und zu reflektieren. Herausgekommen war, das ich der Person einfach nur einen Impuls zu einer Entscheidung gegeben hatte und kurz angebunden war. Gleichzeitig hat diese Person sogar einen Wert für sich darin erkennt.

Auch wenn es einen kleineren Erkenntnisprozess gebraucht hat, so konnten wir relativ schnell herausfinden das ich hätte anders kommunizieren können und die Person hätte möglicherweise eine frühere Rückfrage stellen können.

Ja und genau so entstehen manchmal auch aus der besten und guten Absicht heraus Missverständnisse. Und das ist es doch, warum das Menschsein einerseits so spannend und andererseits auch manchmal etwas herausfordernd ist, oder?

Welche Erfahrungen hast Du mit dem „Kleinreden“ oder „Kleinmachen“ gesammelt? Schreib es doch mal in die Kommentare. Ich bin auch gespannt welche Definition ihr dazu habt. Woran definiert ihr „Kleinreden„?


Fazit: Kleinreden ist selten nur böswillig. Es hat oft unbewusste oder positive Absichten, z. B. wirtschaftliche Sicherheit oder Selbstschutz. Gleichzeitig kann es den Empfänger frustrieren oder entwerten.

Bewusst damit umzugehen bedeutet, eigene Grenzen zu setzen, den eigenen Wert zu erkennen und konstruktiv zu reagieren.

Call to Action: Wenn du das nächste Mal kleinredende Worte hörst – ob privat oder beruflich – atme kurz durch, erkenne die mögliche Absicht dahinter und entscheide dann, wie du souverän reagierst.

Wertschätzung, klare Kommunikation und Gelassenheit sind die besten Werkzeuge, um den eigenen Wert zu schützen und gleichzeitig friedlich zu bleiben oder aber du gehst ins Gespräch und stellst die wie genau das gemeint war.

Maximale Erfolge,
Patrick Koglin

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