Wenn ich mir den Coaching-Markt ansehe, dann fällt mir eines ganz besonders auf: Coaches sind oftmals alleine damit überfordert ihr eigenes Business aufzustellen, zu vermarkten und auszurichten.
Wären viel mehr Coaches draußen aktiv am Markt sichtbar, würde der Wert von Coaching in kürzester Zeit um ein Vielfaches massiv steigern. Die Reichweite von Coaches und der Botschaft sowie dem Verständnis von Coaching würde plötzlich exponentiell wachsen.
Eine im Grunde sehr simple Tätigkeit wird zur Raketenwissenschaft.
Dabei ist ein Coaching-Business eines der leichtesten Geschäfts-Modelle was es gibt. Zumindest, sobald man es verstanden hat. Was es dazu braucht?
- Bewährte Coaching-Prozesse, -Tools und Methoden (basierend auf einem wirksamen Format, wie z.B. Impuls-Coach Techniken, NLP, VAK, Timeline) – oder irgendeine Herausforderung die man mal gelöst hat, aber die hinreichend komplex ist, das sie jemand anderes nicht einfach so lösen kann und den Wert der Abkürzung erkennt (das muss wiederholbar sein)
- eine definierte und klar umrissene Zielgruppe
- ein bestimmtes Problem was man löst (z.B. überforderten Eltern helfen mit ihren Kindern zurechtzukommen, den Kryptomarkt zu verstehen, investieren zu lernen, körperlich fitter und gesünder zu werden, AirBnB-Business verstehen, sich nach einem Burnout zu regenerieren, Beziehungsprobleme zu lösen oder bei Entscheidungen zu unterstützen, den Business-Aufbau erläutern, bei der technischen Umsetzung von Webseiten, Newsletter, Blog oder vergleichbaren Tools helfen, usw.)
Dazu ein Smartphone, Notebook/PC mit Zoom und einen ruhigen abgeschotteten Raum in dem man datenschutzkonforme vertrauliche Gespräche führen und Coachingprozesse machen kann. Man benötigt nicht mal eine Praxis oder irgendein anderes Produkt. Das geht alles online.
Natürlich brauche ich ein angemeldetes Gewerbe oder eine freiberufliche Tätigkeit, die Fähigkeit mit Menschen umgehen zu können, Gesprächsführung und sowas – klar. Aber das haben die meisten doch sowieso aus ihrem Beruf oder spätestens in ihrer Coaching-Ausbildung erfahren.
Coaching ist der Weg von A nach B – Fertig
Man hilft jemanden im Coaching irgendein Problem zu lösen. Das erfordert eine bestimmte Zeit und auf diese Zeit begleitet man diese Person. Dafür bekommt man Geld. Ich brauche als Coach auch keinen Status, sondern eine Problemlösung und die Bereitschaft andere auf ihrer Lösung selbst kommen zu lassen. Manchmal darf man hier maximal unterstützen. Das ist von Fall zu Fall anders. Aber Probleme zu lösen gibt es genug.
Zum Beispiel Teams zu mit Projektmanagement-Methoden zu unterstützen, vorhandenes Projektmanagement zu entschlanken, das Unternehmen auf den Markt auszurichten, neue Produkte zu entwerfen oder sonst irgendetwas.
Man hilft Führungskräften freundlicher zu kommunizieren oder anderen mit ihren Kindern besser umzugehen. Wieder anderen kann man in der Abgrenzung helfen oder nach der Trennung wieder Freude zu empfinden und Lebensmut zu fassen. Vollkommen egal… es gibt x-Probleme die die Menschen da draußen haben und keine Lust haben 1,5 Jahre auf einen Therapieplatz zu warten der vielleicht sowieso nichts bringt.
Wieder andere wollen sich gesünder ernähren oder alleine glücklich werden. Dann gibt es Menschen die sind alleine unglücklich und wünschen sich eine Beziehung. Die Menschen die in einer Beziehung sind, wollen dort vielleicht frischen Wind reinbekommen und fragen sich wie das geht. Es gibt tausend Probleme auf die sich ein Coach spezialisieren kann.
Hier sind weitere:
- Reflexionsgespräche für Führungskräfte die in organisatorischen Veränderungen sind (z.B. Unternehmensspitze wechselt, Positionen sind unbesetzt)
- Aufbauunterstützung für junge Mamas und Papas
- Junge Führungskräfte darin bestärken sich gegen ihre Kollegen durchzusetzen
- Grundsätzlich Menschen helfen, das sie sich weniger manipulieren oder erpressen lassen
- Frühberenteten Menschen wieder ins Arbeitsleben helfen
- Arbeitslosen helfen in einen Job zu gelangen
- Weniger qualifizierten Personen in Weiterbildungen verhelfen
- Aufschieben lösen
- Menschen helfen die in ihrem früheren Beruf nicht mehr arbeiten wollen
- Den Erfolg bei Männern/Frauen steigern
- Beziehungsprobleme bzw. Beziehungsunfähigkeit lösen
- Aufräum- und Struktur-Caoching
- Selbsthass in Selbstliebe verwandeln
- Depression und Burnout in die Umsetzungskraft
- Menschen die unglücklich mit ihrem Beruf sind, dabei helfen einen anderen Beruf zu finden und auszuüben
- Trauerbewältigung und Lösen von Verlustangst
- Menschen die in ihrem bisherigen Beruf krank geworden sind in einen neuen helfen
- und so weiter… und so fort…
Jetzt brauche ich dazu noch ein paar organisatorische Aspekte wie ein Marketing-Tool, ein Gewerbe, Excel für die Verwaltung und vielleicht Word. Aber in kürzester Zeit habe ich da ein Coaching-Business stehen.
Zack – fertig.
Jetzt passiert aber folgendes: Der Urlaub kommt, das Haus will gekauft werden, der Hamster ist krank und hier folgt der neuste Trend oder die andere Plattform. Dieses jenes und solches passiert.
Gleichzeitig – und Achtung – das ist jetzt ganz wichtig (!) Gleichzeitig drücken uns die digitalen Medien, der Gesetzgeber, Marktveränderungen und eine Informationsflut automatisch in eine Überforderung.
Das alltägliche Leben gibt sein Bestes noch dazu. So manche Online-Marketer treten dann entsprechend nach. Sie schaffen Unsicherheit, statt Sicherheit. Und jetzt passiert folgendes: Steigt die Anzahl derer die nicht mehr an Coaching glauben und nicht in die Sichtbarkeit gehen bzw. kein solides oder ernsthaftes Business hier laufen haben, dann sinkt auch ggf. der Wert von Coaching im allgemeinen.
Dann gibt es plötzlich ganz viele die von Coaching wissen, aber es nicht anwenden.
Und da liegt der Schlüssel: Sichtbar werden mit der eigenen Dienstleistung im Coaching, das Angebot klar platzieren und positionieren uuuuunnnd dabei so minimalistisch vorgehen, sodass die 8-9fache Menge an Zeit für andere Dinge übrig bleibt. Zum Beispiel sich mit Kryptowährung, Immobilienvermietung, Aufbau eines IT-Unternehmens, Network-Marketingunternehmens oder eines Gartenbauunternehmens zu beschäftigen – was auch immer. Es kann auch ein Nebenjob oder ein Buch-Business sein. Erstmal ist das egal um diesen Artikel hier zu verstehen. Was ich sagen will: Coaching ist einfach. Wenn man es bei der Einfachheit belässt.
Das erfordert natürlich maximale Klarheit, aber wird für viele Menschen da draußen vermutlich alles verändern.
Coach => Coach bietet Lösung => Lösung kostet Summe x => Endkunde zahlt Summe x und bekommt Lösung y. Fertig. So einfach ist das. Das gilt es umzusetzen. Nicht mehr. Nicht weniger. Die restliche Zeit kann dann für weitere Einkommensquellen oder eben Freunde, Wohnen, Hobbies, Kinder/Enkelkinder oder die Familie genutzt werden.