Der Scrum-Guide

Die Spielregeln von Scrum

Obwohl der Ursprung von Scrum schon weit bis in die 1990er Jahre zurück reicht, sind die ersten offiziellen Dokumente dazu erst 2010 entstanden. Ein Ergebnis dieser Zeit war der erste offizielle englischsprachige Scrum Guide von Ken Schwaber und Jeff Sutherland. Von da an wurde er immer wieder weiter entwickelt.


Die Zielsetzung des Scrum-Guide

Der Scrum-Guide ist ein offener Leitfaden der im Grunde die Spielregeln, Artefakte, Events und Werte von Scrum beschreibt. Er beschreibt die äußerlichen Rahmenbedingungen für die Teamarbeit nach Scrum.


Aufbau des Scrum-Guide

Im Detail ist der Scrum Guide bewusst offen gehalten damit die inhaltliche Ausgestaltung je nach Kontext und Produkt vom Scrum-Team angepasst werden kann. Das Ziel muss jedoch sein so wenig bzw. nichts am Rahmenwerk zu ändern. Welche Tools oder anderen Verfahrensweisen jedoch genutzt werden, schreibt Scrum nicht vor.

Inhaltlich ist der Kern des Scrum-Guide über die Jahre sehr stabil geblieben:

  • Scrum Werte
  • Scrum Philosophie
  • Scrum Team
  • Scrum Artefakte
  • Scrum Events

Beim Einsatz sollte möglichst nichts an dem grundsätzlichen Vorgehen und Rahmenbedingungen geändert werden. Das wird in der neusten Version von 2020 ausdrücklich erwähnt.


Übersetzung in mehr als 20 Sprachen

Seit 2010 ist der Scrum-Guide in mehr als 20 Sprachen übersetzt worden. Er wird iterativ weiterentwickelt und kann kostenlos als PDF heruntergeladen oder in der Webversion gelesen werden.

Alle zwei drei Jahre entsteht eine neue Version des Guides die schließlich aus dem englischsprachigen übersetzt wird.


Übersetzung ins Deutsche

2016 habe ich mich bei der Übersetzung von der englischen in die deutsche Version beteiligt (2016-Scrum-Guide-German.pdf). Daher kenne ich die genauen Fortschritte und Weiterentwicklung die der Guide in den letzten Jahre gemacht hat.

Fortlaufende Verbesserung des Scrum-Guides

Im Laufe der Zeit ist der Guide kürzer, genauer, inhaltlich offener und klarer geworden.

2016 bei der Übersetzung mit beteiligt gewesen zu sein war eine spannende Erfahrung, weil sie mir deutlich gezeigt hat in wie weit bereits einzelne Worte einen Unterschied machen können.

Der englische Wert „Courage“ kann im deutschen „Tapferkeit“ aber auch „Mut“ bedeuten. „Commitment“ kann Hingabe, Selbstverpflichtung, Engagement, Einsatz, Bindung oder Zusage sein. „Inspection“ kann Kontrolle, Beobachtung, Überprüfung oder Einsichtnahme bedeuten.

Alle Begriffe sind kulturell geprägt und lösen eine unterschiedliche emotionale Reaktion aus.

Vor allem wenn ein Dokument ausschlaggebend für umfangreiche Veränderungsprozesse in deutschen Unternehmen ist, kommt es manchmal auf die genaue Formulierung an. Da waren wir uns im Übersetzungsteam einig und haben dementsprechend die Übersetzung durchgeführt.

Diese Arbeit daran hat mir sehr viel Spaß gemacht und mir ein wesentliches tieferes Scrum-Wissen gebracht.


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