Herzlich willkommen in diesem Beitrag. Vermutlich bist Du über die Suchmaschine mit der Frage „Bin ich beziehungsfunfähig?“ auf diese Seite geraten.
Schön, dass Du da bist.
Vermutlich beschäftigen Dich die folgenden zwei Fragen:
- Fragst Du Dich öfters ob Du beziehungsfähig bist und warum Beziehungen immer wieder scheitern?
- Du hast vielleicht schon mehrere Trennungen hinter Dir?
Wenn beides auf Dich zutrifft, dann bist Du hier sicherlich richtig.
Mein Name ist Patrick Koglin, der Autor dieses Artikels. Ich bin seit vielen Jahren tätig als Coach, Unternehmer und Trainer. Dabei helfe ich Menschen nicht nur in beruflichen oder privaten Krisen und Veränderungsprozessen, sondern auch kompletten Unternehmen im Change Management, Führungskräfte in der Team- und Unternehmensführung und auch Privatpersonen in ihren Beziehungen.
In diesem Artikel findest Du einen kleinen Beziehungstest, Anzeichen für Beziehungsfähigkeit und Beziehungsunfähigkeit und am Ende eine Liste mit Übungen die Du nutzen kannst um die eigene Beziehungsfähigkeit zu verbessern.
Starten wir mit dem kleinen Test.
Bin ich beziehungsunfähig?
Hier findest Du 5 einfache Fragen die Anzeichen dafür geben ob Du beziehungsfähig bist oder nicht. Nimm Dir 2-3 Minuten dafür Zeit:
- Flüchtest du eher, sobald es zu emotionaler Nähe oder Verbindlichkeit kommt?
- Hast du das Gefühl, dass dich Beziehungen mehr einengen als bereichern?
- Fühlst du dich schnell gelangweilt oder suchst ständig nach etwas „Besserem“?
- Fällt es dir schwer, deine Gefühle offen mitzuteilen oder Vertrauen aufzubauen?
- Hast du immer wieder dieselben negativen Muster in Beziehungen (z. B. Rückzug, Streit, Abbruch)?
Auswertung: Wenn mehrere dieser Fragen mit „Ja“ beantwortet werden, kann das ein Hinweis darauf sein, dass man Schwierigkeiten mit Bindung oder Nähe hat. Das bedeutet aber nicht automatisch „beziehungsunfähig“ – eher, dass bestimmte Ängste, Muster oder Erfahrungen das Beziehungsleben stark beeinflussen.
Wann ist man überhaupt Beziehungsunfähig?
„Beziehungsunfähig“ ist kein medizinischer oder psychologischer Fachbegriff, sondern ein populärer Ausdruck. Meistens meint man damit:
- Schwierigkeiten, eine längerfristige, stabile und erfüllende Partnerschaft zu führen.
- Oft verbunden mit Angst vor Nähe, Vermeidung von Verbindlichkeit oder dem Gefühl, dass Beziehungen eher Druck und Stress auslösen als Geborgenheit.
- Mangelhafte Kompromissfähigkeit oder fehlende Kompetenz darin Konflikte konstruktiv zu lösen.
- Häufig steckt keine „Unfähigkeit“ dahinter, sondern Bindungsängste, negative Erfahrungen, ungelöste Konflikte oder bestimmte Muster, die das Beziehungsleben erschweren.
Das Wort klingt ziemlich endgültig („unfähig“), tatsächlich ist es aber meist eine Frage von Prägungen, Selbstreflexion und manchmal auch therapeutischer Unterstützung, ob man lernt, gesündere Beziehungen zu gestalten.
👉 Kurz gesagt: „Beziehungsunfähig“ bedeutet nicht, dass man nie lieben oder eine Partnerschaft führen kann – sondern dass es schwerfällt, Nähe, Vertrauen und Beständigkeit zuzulassen.
Hier sind typische Anzeichen, die Menschen bei sich selbst als „beziehungsunfähig“ deuten. Nicht alle müssen zutreffen, aber wenn mehrere Punkte bekannt vorkommen, kann es ein Hinweis sein:
| Häufige Anzeichen von „Beziehungsunfähigkeit“ | Anzeichen für Beziehungsfähigkeit |
| Hier sind typische Anzeichen, die Menschen bei sich selbst als „beziehungsunfähig“ deuten. Nicht alle müssen zutreffen, aber wenn mehrere Punkte bekannt vorkommen, kann es ein Hinweis sein: Angst vor Nähe – sobald eine Beziehung ernst wird, entsteht das Bedürfnis, sich zurückzuziehen. Flucht in Unverbindlichkeit – viele kurze Affären, „Situationships“ oder On/Off-Dynamiken. Idealisierung und Entwertung – am Anfang Begeisterung, später schnelle Ernüchterung oder Abwertung des Partners. Überhöhte Erwartungen – der/die „perfekte“ Partner:in wird gesucht, kleine Fehler wirken wie Dealbreaker. Bindungsangst oder Verlustangst – entweder vermeidet man zu viel Nähe oder klammert übermäßig. Schwierigkeit, Gefühle zu zeigen – Intimität und emotionale Verletzlichkeit fühlen sich unangenehm an. Wiederkehrende Beziehungsmuster – immer dieselben Konflikte, Abbrüche oder Dynamiken mit wechselnden Partner:innen. Selbstschutz durch Distanz – man betont lieber Unabhängigkeit, um bloß nicht verletzt zu werden. 👉 Wichtig: Diese Muster entstehen oft aus früheren Erfahrungen (z. B. in der Kindheit oder durch vergangene Beziehungen) und sind veränderbar – mit Selbstreflexion, Gesprächen oder professioneller Unterstützung. | Hier sind positive Gegensignale, also Hinweise darauf, dass jemand grundsätzlich beziehungsfähig ist: Nähe und Distanz sind ausbalanciert – du kannst Zeit mit deinem Partner genießen, brauchst aber auch Freiraum, ohne dass es bedrohlich wirkt. Vertrauen aufbauen – du kannst dich auf jemanden einlassen, ohne ständig an Verrat oder Enttäuschung zu denken. Offene Kommunikation – du sprichst über Gefühle, Bedürfnisse und auch Konflikte, ohne gleich in Rückzug oder Angriff zu verfallen. Fehler akzeptieren – du weißt, dass niemand perfekt ist, und kannst mit Schwächen des Partners umgehen. Kompromissbereitschaft – du findest Lösungen, die für beide passen, statt immer „alles oder nichts“ zu denken. Verbindlichkeit – du stehst zu Zusagen, bleibst auch in schwierigen Phasen präsent und suchst nicht direkt den Ausweg. Emotionale Selbstverantwortung – du erwartest nicht, dass der Partner all deine Probleme löst, sondern trägst deinen Teil selbst. Freude an gemeinsamem Wachstum – die Beziehung ist kein „Gefängnis“, sondern eine Chance, gemeinsam stärker zu werden. 👉 Im Grunde geht es bei „Beziehungsfähigkeit“ weniger darum, perfekt zu sein, sondern darum, mit sich selbst und einem anderen Menschen konstruktiv umgehen zu können – auch wenn es mal schwierig wird. |
Was kann man tun, wenn man feststellt beziehungsunfähig zu sein?
Sehr gute und wichtige Frage 🙏 – und auch beruhigend: „Beziehungsunfähig“ bedeutet nicht, dass man für immer allein bleiben muss. Es heißt nur, dass gewisse Muster, Ängste oder Schutzmechanismen Beziehungen gerade erschweren. Das ist veränderbar.
Hier sind konkrete Schritte, die helfen können:
1. Selbstreflexion starten
- Erkennen, welche Muster immer wieder auftauchen (z. B. Flucht, Misstrauen, Idealisierung).
- Tagebuch führen oder nach Beziehungsabbrüchen aufschreiben: Was war mein Anteil daran?
2. Eigene Verletzungen anschauen
- Oft hängen Bindungsprobleme mit Kindheitserfahrungen oder früheren Enttäuschungen zusammen.
- Sich bewusst machen: Mein heutiges Verhalten schützt vielleicht ein altes verletztes Ich, aber blockiert Nähe im Jetzt.
3. Kommunikation üben
- Gefühle, Wünsche und Ängste in Worten ausdrücken – auch wenn es am Anfang ungewohnt ist.
- In einer Partnerschaft ehrlich sagen: „Ich brauche manchmal Abstand, aber das heißt nicht, dass ich dich nicht will.“
4. Schrittweise Nähe zulassen
- Kleine Schritte machen: Nähe zulassen, ohne sich gleich ausgeliefert zu fühlen.
- Sich bewusst erlauben, unsicher zu sein, ohne gleich alles abzubrechen.
5. Selbstwert stärken
- Viele Bindungsängste hängen mit dem Gefühl zusammen, nicht liebenswert oder nicht genug zu sein.
- Selbstfürsorge, eigene Interessen, Freundschaften und ein stabiles Selbstbild sind die Basis für gesunde Partnerschaften.
6. Professionelle Unterstützung
- Coaching oder Therapie kann helfen, Bindungsangst, alte Verletzungen oder innere Konflikte aufzulösen.
- Besonders hilfreich: Bindungs- oder Verhaltenstherapie sowie Paartherapie (wenn man schon in einer Beziehung ist).
7. Geduld mit sich selbst
- Veränderung braucht Zeit. Wichtig ist, kleine Fortschritte zu würdigen.
- „Beziehungsfähigkeit“ wächst, indem man Erfahrungen macht, nicht indem man sich perfekt vorbereitet.
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