Ein sehr starker Satz. „Ich funktioniere nicht.“ – den darfst Du direkt umwandeln in „Ich funktioniere.“ oder etwas vergleichbares. Das hilft schon mal etwas ist aber nicht die ganze Lösung.
Nicht zu funktionieren fühlt sich schrecklich an. Du willst und musst möglicherweise, aber Du kannst einfach nicht. Egal was: Abwaschen, Bügeln, Steuererklärung, Sport machen oder Holz hacken. Ich kann mich sogar noch daran erinnern wie ich morgens nicht aufstehen konnte. Schrecklich, ätzend und unangenehm.
Ich las dann mit dem Smartphone die Online-Ratgeber über Depressionen und wurde dann wütend über die Ratschläge und Tipps die da drin aufgeführt waren das ich aufstehen musste. Dann lachte ich mich darüber kaputt und musste mir wohl eingestehen das die Artikel doch funktionieren. Da muss ich erneut lachen. Tipps und Tricks für Depressive – so ungefähr. Ey, da stand drin das man mehr Sport machen sollte.
Stell Dir also vor, Du liegst morgens im Bett, die Tränen laufen Dir im Gesicht herunter, Du kannst nicht aufstehen und Dich nicht bewegen, aber liest den Tipp mehr Sport zu machen. Genau das, was Du im Grunde gerade nicht kannst. Das sind eben die Grenzen solcher Tipps. Das ist wie mit einer Freundin die meinte das ich 5x pro Woche zum Sport solle. Das ist ja genau das, was der Depressive nicht oder nur begrenzt kann: sich bewegen. Daher ist hier Achtsamkeit gefragt.